ADC in RegiStax

Liebe Leser,

heute geht es um das Thema Planeten-Fotografie und die Korrektur verschobener Farbkanäle durch die Erdatmosphäre, genannt wird das Ganze ADC (athmospheric dispersion correction).

Was ist atmosphärische Dispersion?

Wenn Planeten tief am Horizont stehen, verschieben sich die Farbkanäle durch die atmosphärischen Schichten, oder sie verzerren. Der eine Rand des Bildes hat dann einen blauen (kurze Wellen), der andere einen roten (lange Wellen) Farbsaum.

Dadurch vermindert sich die Schärfe und die maximal mögliche Vergrößerung.

Um die AD zu verringern gibt es von Omegon, Zwo und anderen Herstellern Korrektoren (ADC’s), ab ca. 150 € und diese verringern Stufenweise diesen Effekt.

Man kann aber auch ohne die ADC’s etwas gegen diesen Effekt tun und ich will hier kurz zeigen, wie das geht.

  1. Die Aufnahme (.ser, .avi) aus Firecapture, oder ähnlichen Programmen wurde in Autostakkert 3 gestackt.
  2.  Diese, gestackte Datei wird als TIF in Registax gezogen.

Ausgangssituation:

(Deutlich verschobene RGB-Kanäle)

Unter der Registerkate Wavelet, wählen wir unter Functions RBG Allign aus.

Automatik:

Klickt man dort auf show area, bekommt man einen grünen Kasten, den zieht man um das Objekt und klickt dann estimate. Dann errechnet das Programm die Kanäle automatisch und richtet diese bestmöglich aus. Wenn das nicht funktioniert, kann man das Ganze über den manuellen Weg machen, den ich im nächsten Step erkläre.

Manueller Weg:

Wenn man dort auf Estimate klickt, bekommt man die Anzeige mit Blau- und Rot-Kanal und Pfeilanzeige. Diese Pfeile sind pro Kanal und man versucht diese, möglichst mit View Zoomed s.o., so genau es geht übereinander zu schieben. So dass keine Farbsäume an den Rändern mehr zu sehen sind.

Von:

kanal2

Ich empfehle einen Kanal erst einmal ganz weit zu verschieben und nur Grün und z.B. Blau zu überlappen, dann erst Rot.

Zu:

align-registax

Jetzt liegen die Kanäle „so gut es eben geht“ übereinander.

Es kann natürlich sein, dass die Kanäle nicht nur verschoben, sondern auch verzerrt sind, aber eine leichte Besserung wird man durch diese Technik bestimmt sehen können.

Jetzt kann man mit der normalen Bearbeitung, Schärfen, Histogramm strecken, Entrauschen etc. fortfahren.

Wenn man mit der Bearbeitung fertig ist, bestätigt man das Ganze mit „Do All“.

Ohne den „ADC“, besser gesagt RGB Allign:

Mit ADC-Corrector/RGB Allign in RegiStax 6, wird am Ende dann dieses Ergebnis:

Das geht sicher deutlich besser, aber man sieht, dass die Monde punktgenauer übereinander liegen und deutlich mehr Wolken-Details zu erkennen sind.

Bei meinem Beispiel habe ich auch nur ein kleines 102 mm Teleskop verwendet und keine Barlow-Linse.

Bei Fragen schreibt mir, ich helfe Euch gerne weiter.

Viele Grüße und Danke für Euer Interesse

Karsten