


Meine Bilder bestellen bei Hamburg Fineart
allgemein, Fotografie, Photoshop
Liebe Leser,
häufiger werde ich gefragt, ob man meine Bilder auch direkt als hochwertigen Druck erwerben kann.
Der Anbieter Hamburg Fineart, hat einige meiner Bilder im Shop, die besonders hochwertig verarbeitet…

Athmospheric dispersion correction in RegiStax 6
allgemein, Fotografie, Photoshop
Liebe Leser,
heute geht es um das Thema Planeten-Fotografie und die Korrektur verschobener Farbkanäle durch die Erdatmosphäre, genannt wird das Ganze ADC (athmospheric dispersion correction).
Was ist atmosphärische Dispersion?
Wenn…

Digitaler Zoom nützlich beim Filmen?
allgemein, Fotografie, Photoshop
Liebe Leser,
da ich immer viel lese zum Thema Nutzen des digitalen Zooms beim Filmen, möchte ich hier einen kurzen Praxistest zeigen.
Es geht grundsätzlich darum, ob ein Qualitätsvorteil entsteht bei der Nutzung dieses digitalen…

Vierter Editor’s Choice auf pixabay
allgemein, Fotografie
Liebe Leser,
zum vierten Mal habe ich das Glück, dass eines meiner Bilder mit dem Editor's Choice bei pixabay ausgezeichnet wurde.
Dieses Mal ist es ein Photo, welches ich an der Binnenalster aufgenommen habe.
Natürlich ist diese…

Neuer Editor’s Choice auf pixabay
allgemein, Fotografie
Liebe Leser,
erneut habe ich das Glück, dass eines meiner Bilder mit dem Editor's Choice bei pixabay ausgezeichnet wurde.
Dieses Mal ist es ein Photo, welches ich in der Speicherstadt aufgenommen habe.
Natürlich ist diese Datei…
Mit dem Tamron 18-400mm F/3.5-6.3 Di II VC HLD unterwegs auf Sylt
allgemein, FotografieBessere Planetenfotos, das Komplett-Tutorial
Astrofotografie, Fotografie, PhotoshopJupiter mit Maksutov 127/1500 mm und Zwo Asi 120 MC (USB 3.0) – Einzelframe vs. fertiger Edit
Inhalt
1. Grundlagen
Die gängige Weise Planetenfotos zu erstellen, ist die Nutzung einer Planetenkamera, von zum Beispiel der Firma „ZWO“. Mit der Kamera wird dann ein Film der Planetensichtung erstellt und dieses Video im Nachgang in Einzelbilder aufgespalten und die Summe der Frames zu einem Einzelbild verrechnet. Diese Vorgehensweise minimiert atmosphärische Unruhe und sorgt für mehr Details im Bild.
Nicht jedes Teleskop ist gleich gut geeignet für solche Aufnahmen.
Es gibt speziell für Fotografie geschliffene Spiegel, parabolisch, nicht sphärisch (jedenfalls bei Newton) sollte man hier beachten. Häufig wird beim Kauf eines Teleskopes im Onlineshop darauf hingewiesen, ob es sich um ein Gerät zur visuellen Betrachtung, oder ein auch zur Fotografie geeignetes Gerät handelt. Ansonsten ist es gut, wenn das Gerät von Haus aus eine größere Brennweite hat und nicht für Weitfeldaufnahmen konzipiert wurde. Günstig und gut sind hier zum Beispiel Maksutov-Teleskope, hier sollte man beachten, dass diese justierbar sind (über die nötigen Schrauben auf der Rückseite verfügen). Jede nachträgliche Verlängerung der Brennweite kostet viel Licht. Grundsätzlich kann man aber jedes Teleskop und auch Spiegelreflex-, oder Zoom-Kameras verwenden.
Es ist natürlich hilfreich, wenn das Teleskop, oder die Kamera nachgeführt wird, man kann aber bei Planeten durchaus auch von Hand nachführen, je nach Vergrößerung benötigt man dafür allerdings sehr viel Geschick.
Die Länge des Filmes ist abhängig vom Objekt, je nach Rotationsgeschwindigkeit des Planeten, verwischen Details bei zu langer Filmdauer.
Bei den Planeten Mars und Jupiter sollte man ca. 100 Sekunden* als Max-Wert nehmen, bei Planeten mit weniger sichtbaren Oberflächendetails wie Venus, Merkur, Saturn etc., kann man natürlich ein paar Minuten Film aufnehmen (gerade mit kleinen Geräten hat man keinen Nachteil dadurch und sammelt so etwas mehr Licht und Bilder).
*100 Sekunden haben sich bei meinen Aufnahmen als gute Zeit bewährt.
Bei Digitalkameras empfiehlt es sich, den Liveview der Kamera zu nutzen, einen Fieldmonitor, Tablet, oder auch Notebook anzuschließen, so kann man den Schärfepunkt des Planeten besser finden, es kann hier auch gut eine Bahtinov-Maske helfen. Wenn die Digitalkamera über die Funktion Aufnahme mit Digitalzoom hat, kann das ebenfalls das Ergebnis positiv beeinflussen. Hierzu habe ich ein Tutorial verfasst „Digitalzoom nützlich beim Filmen“.
Die Vergrößerung kann durch Wettereinflüsse „Seeing“ stark gemindert werden.
2. Aufnahme in FireCapture mit Planetenkamera
Bei der Aufnahme in FireCapture (Freeware) gibt es ebenfalls ein paar Grundlagen. Ich gehe hier auf die nötigsten Einstellungen bei der Verwendung einer Farbkamera RGB ein.
Belichtung je kürzer je besser, aber man sollte das Histogramm im Auge behalten, auf 20% würde ich da schon mindestens gehen. Das Variiert stark je nach Teleskop und Vergrößerung.
Hilfreich ist hier diese „Planet zentrieren“ Funktion, da es eine leichtere Schärfeermittlung ermöglicht. Wenn man von Hand nachführt, hilft auch noch das optionale Raster. Planeten müssen aber nicht punktgenau in der Mitte gehalten werden (das erledigt die Stackingsoftware).
Wenn man auf den Button klickt, kann man das Zielobjekt ändern. Falls man nach der Änderung wieder ein gerastertes Schwarz/Weiß-Bild sieht, klickt man einfach auf dieses Symbol (Debayer) neben der Vorschau.
Ich mache hier immer folgendes, Einstellungen/Debayer (Aufnahme in RAW und Vorschau in Farbe). So schaltet es bei Entertaste, oder Aufnahmebutton automatisch in den Debayermodus. Keine Angst, die Aufnahme bleibt nicht Schwarz/Weiß!
Debayermuster kann man ebenfalls unter Einstellungen/Debayer einsehen, es gibt in AS 3 (AutoStakkert) zwar eine Automatik, falls diese aber nicht greift, kann man diese von den Einstellungen hier übertragen.
3. Alternativ Umwandlung des Videos in PIPP (normale Kamera)
Hat man keine Planetenkamera, kann man natürlich trotzdem Planetenaufnahmen erstellen. Man nutzt hier einfach die Filmfunktion der Kamera und den Liveview mit Lupe, oder Digitalzoom.
Da AutoStakkert 3 nur unkomprimierte AVI und SER-Files verarbeiten kann, muss man ein Programm nutzen, um die Aufnahme entsprechend vorzubereiten.
Das Programm PIPP ist Freeware und unterstützt viele Video und Bildformate, ob MP4, Avi etc. vieles ist importierbar und falls eine Aufnahme mal nicht erkannt wird, sollte man diese einfach mit einem Programm wie Movie Maker etc. umformatieren.
Das Video selbst kann man nach der Installation von PIPP einfach per Drag and Drop in das Feld bei PIPP schieben, oder über File/add Video-File.
So sieht das Ganze dann in etwa aus:
Ein zweites Fenster öffnet sich mit einer Vorschau des Objektes.
Als Erstes wählt man unten aus, worum es geht. In diesem Fall um Planetary, möchte man mehrere Videos verknüpfen und stapeln, so wählt man links davon Join Mode, ansonsten Batch.
Ein zweiter wichtiger Schritt ist unter Processing Options „Test Treshold“, hier schaut man, ob PIPP das Objekt überhaupt richtig erkennt. So in etwa sollte es bei Euch aussehen, damit der Planet korrekt gestapelt wird. Wenn zu viel oder wenig Rot (maskiert) dargestellt wird, spielt mit dem Wert links davon, bis es passt.
Außerdem kann man auf dieser Registerkarte noch einen Crop/Beschnitt einstellen und zwar unten rechts, wenn man es nicht beschneiden möchte, dann Haken raus bei „Enable Cropping“. Optional kann man links noch auf Monochrome umschalten, nutze ich nie bei Planeten, da machen nur Farben Sinn (finde ich jedenfalls).
Output Options, ebenfalls eine Registerkarte, wir brauchen für AS 3 ein unkomprimiertes Video und haben mehrere Möglichkeiten hier, ich empfehle hier Output-Format AVI, das also anhaken.
Dann einfach unter Do Processing, Start Processing auswählen.
Das wäre kein Erfolg, es wurden keine Frames gestapelt.
Nach einer Korrektur unter Processing Options dann Erfolg, es wurden alle Bilder erkannt und in ein neues Video geschrieben.
Im Planetenordner erstellt PIPP für den Export einen separaten Ordner, dort findet man die fertige Datei.
4. Stacking des Videos in AutoStakkert 3
Nun haben wir aus der anderen Software, ob aus PIPP, oder aus FireCapture, unser unkomprimiertes AVI, oder SER File erstellt und öffnen die Datei mit AS 3.
Image Stabilisation schalten wir auf Planet und drücken Analyse um das Video, wie es schon heißt, zu analysieren.
Als Ergebnis bekommt man hier einen Graph, der hilft den richtigen Prozentwert für das Stacking zu ermitteln. Hier würde ich mit etwa 35 % rangehen, man kann es aber auch mit mehreren Werten versuchen und das beste Ergebnis verwenden. Im zweiten Bild hat man oben den Regler Frames, da kann man auch die Einzelbilder sichten und beurteilen in wie weit die Bilder noch in Ordnung sind.
Folgende Optionen für das Stacking sind ebenfalls noch empfehlenswert.
Sharpened schärft das Ergebnis schon einmal, man kann das Ergebnis weiter schärfen, oder als Ebene in Photoshop dazu mischen, je nach Geschmack. Grundsätzlich kann man beide Versionen in RegiStax weiterbearbeiten.
RGB Align ist empfehlenswert, wenn der Planet nur knapp über dem Horizont steht und die RGB Kanäle verschoben sind, dieses wird hier bestmöglich übereinandergelegt. Kann auch im Nachgang noch in RegiStax 6 korrigiert werden. Ebenfalls empfehlenswert ist hier ein Atmospheric Dispersion Corrector (ADC), ein zusätzliches Gerät, welches zwischen Teleskop und Kamera kommt.
Wir haben den %-Wert und die anderen Einstellungen geklickt und als nächstes sagen wir AS 3, was gestackt werden soll, dazu klicken wir „Place AP grid“. Als AP Size empfehle ich Größe 24. Es wird nun eine Gittermaske über den Planeten gelegt. Min. Bright muss man soweit verändern, bis die Maske am besten passt, bei meinem Beispiel ist es 35.
Die beiden Monde sind zu lichtschwach für die optimale Verteilung, daher setzt man diese Punkte manuell.
Dann kann man auf „Stack“ klicken und AS 3 schreibt die Datei in den Planeten, oder PIPP-Ordner.
5. Schärfen des Bildes in RegiStax 6
Je nach Geschmack und Ergebnis aus AS 3 öffnet man das geschärfte, oder ungeschärfte Bild und schiebt es in die Maske von RegiStax 6 und bei „stretch intensity levels“ wählt man YES.
Die Schärfeebenen kann man untereinander leicht steigern und sehen, wie sich das Ergebnis verändert. Jede Ebene kann man dazu noch separat Entrauschen, ich würde dazu den Gaussian Modus empfehlen.
Alternativ kann man sich auch an der Wavelet-Schärfung versuchen, hier summieren sich auch die einzelnen Kanäle noch zusätzlich und dabei kann man leichter über das Ziel hinausschießen.
Ich würde ohne Wavelet schärfen.
Histogramm und Contrast/Brightness können nach Geschmack angepasst werden, damit das Bild stimmig aussieht.
RGB Align, kann man hier machen um die RGB Kanäle übereinander zu legen. Manuell und automatisch ist das hier möglich. Um es automatisch zu machen zieht man den grünen Kasten über das Objekt und klickt estimate. Dazu habe ich auch noch ein ausführliches Tutorial mit dem Titel „Athmospheric dispersion correction in RegiStax 6“.
Es gibt noch zusätzliche Optionen, die in manchen Fällen noch Sinn machen, wie zum Beispiel Denoise/Deringing, diese sollte man im Bedarfsfall einfach testen.
In meinem Fall wähle ich jetzt oben „Do All“ um alle Änderungen anzuwenden, speichere das Bild hier ab und es geht in Photoshop weiter.
6. Bearbeitung in Photoshop und Feinschliff
Weil dieser Schritt sehr umfangreich ist, oder sein kann, gibt es dazu noch ein Videofile.
Hier schaut man, dass Lichter nicht ausbrennen, Tiefen schön dunkel sind und kann Klarheit, Struktur und Dunst ein wenig hochschieben. Es soll aber natürlich aussehen. Dann bestätigt man mit OK.
Das sieht schon ganz gut aus. Man kann nun noch im Kamera Raw-Filter unter Objektivkorrekturen die Lila und Grünanteile etwas reduzieren.
Hier ist das Video zur Bearbeitung in Photoshop.
Auch mit einem kleinen Setup, bekommt man so schöne Planetenaufnahmen hin. Wenn Fragen offengeblieben sind, schreibt mit gerne eine Nachricht.
Ich helfe dann gerne weiter.
Ich wünsche Euch viel Erfolg und Clear Skies! 😊
Hier ein kleines Best of 2020 mit 127 mm Maksutov von Skywatcher.
7. Quellen und Links (Stand 2022)
FireCapture: http://www.firecapture.de/
AutoStakkert 3: https://www.autostakkert.com/wp/download/
RegiStax 6: https://www.astronomie.be/registax/
Alle verlinkten Programme sind kostenfrei.
Wenn Ihr Fragen dazu habt, meldet Euch gerne bei mir.
Viele Grüße und Danke für Euer Interesse
Karsten